Im Jahr 1866 entwarf der Münchner Kunst- und Handelsgärtner Franz Xaver Heissinger ein beeindruckendes Konzept für ein Kurzentrum auf der Liegenschaft Brünni.
Sein Plan sah einen mondäne Anlage mit vier Villen für die Gäste, einem grossen Kurhaus, zwei Badehäusern, einem Kinderspielplatz, mehreren Türmen (darunter ein Turm mit Café und einer mit
Trinkhalle), einem Kegelbahngebäude, einem Pavillon, einer Burg, einer Turnhalle mit Sportplatz, einem Tanzsaal im Freien sowie einem Ökonomiegebäude mit Treibhäusern vor. Selbst ein
Springbrunnen und eine Amor-Hügelkrete mit Wasserfall sollten zur Anlage gehören.
Der damalige Besitzer der Brünni, B. Meyer von Schauensee, war wahrscheinlich Auftraggeber des Projekts. Bekannt ist, dass Franz Xaver Heissinger königlicher Hofgärtner war und dass König Ludwig
II von Bayern eine Vorliebe für die Zentralschweiz hatte. Ob König Ludwig II jemals als Financier für diese Kurträume vorgesehen war, bleibt Spekulation. Doch fest steht: Das Projekt „Curort
Helvetia“ verschwand als schöne Idee in der Mottenkiste der Geschichte.
Inventarnummer 13940, K036, Karin Bernath